Mentale Fitness in der Organisationskultur starker Arbeitgeber

Rund ein Drittel unserer aktiven Lebenszeit verbringen wir mit Arbeit. Unsere Arbeit nimmt einen großen Teil unserer Zeit und vor allem unserer Energie auf. Dabei stehen viele Branchen vor der Herausforderung nachhaltig qualifizierte und motivierte Mitarbeitende für ihr Unternehmen zu gewinnen.

Ein moderner Arbeitsplatz, flache Hierarchien und gratis Kaffee: Damit beginnt eine Vielzahl der Stellenausschreibungen. Die Employer Value Proposition (EVP) beschreibt die Mehrwerte für bestehende und neue Mitarbeitende einer Organisation. Der USP (Unique Selling Point) beschreibt dabei das Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens und kann auch eine Arbeitgebermarke (Employer Branding) „verkaufen“.

Ein starkes Employer Branding soll junge wie erfahrene Talente gleichermaßen am liebsten magisch Anziehen und vor allem aktuelle Mitarbeitende halten. Was für DAX30 Konzerne etwas leichter scheint, ist für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eine Mammutaufgabe. Clevere Geschäftsmodelle wollen skalieren, Märkte erobern und schnell wachsen – vor allem in der IT-Branche. Was dabei oft fehlt? Die passenden Mitarbeiter, welche mit Begeisterung die gemeinsame Vision mitgestalten.

Kann das Employer Branding auch an einer ganz anderen emotionaleren Stelle ansetzen? Betrachten wir die Faktoren kurze Entscheidungswege, moderne Arbeitsplätze, ein gutes Teamwork und ein faires Gehalt: Für viele Menschen heute bereits eine standardmäßige Erwartung, die Unzufriedenheit verhindert, aber nicht maßgeblich dazu beiträgt genau diesen Arbeitgeber auszuwählen (ähnlich zur Zwei-Faktor-Theorie nach Hertzberg).

Doch was wäre, wenn wir in unserem Job Impulse und Strategien für ein zufriedeneres Leben mitnehmen? Mehr Wohlbefinden, psychische Widerstandskraft in schwierigen Zeiten und positive Energie im Team, in der Partnerschaft, für Freunde und Familie. Die Folge? Nicht nur ein stärkeres Engagement, sondern auch bessere berufliche Leistungsfähigkeit. Dabei soll der Arbeitgeber nicht ungewollt in den persönlichen Raum der Mitarbeitenden eindringen, sondern durch Angebote im Bereich mentaler Fitness Menschen unterstützen. Beispielsweise durch Präventionsarbeit wie Workshops zu Stressmanagement (Erkennung von Stressoren und Methoden zum Stressabbau) oder auch zur Positiven Psychologie (Dankbarkeit und Achtsamkeit, Charakterstärken und Motivation).

Die Positive Psychologie bietet eine Vielzahl von Konzepten und Methoden, um genau diese Veränderung zu erreichen und nachhaltig das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu erhöhen. “Meine Arbeit bei XY hat mir geholfen auch private Herausforderungen besser zu meistern und insgesamt glücklicher zu leben.” – das wäre eine Kununu-Bewertung, die auf neue Art begeistert und Interesse weckt. Und vielleicht auch in der natürlichen Verantwortung von Unternehmen liegt. Der Vorteil für Unternehmen liegt dabei nicht nur in der Stärkung der Arbeitgeberattraktivität, sondern auch in der Produktivitätssteigerung, denn laut einer DAK-Studie sind psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 19 Prozent die zweithäufigste Ursache für eine (temporäre) Arbeitsunfähigkeit. Das Thema psychische Gesundheit sollte daher fester Bestandteil im ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagement sein.

Autor: Eric Neuheiser (eric@positive-sales.com) | Veröffentlicht am 19.03.2022

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